Vorschau: Anja Kampmann
Am Literaturtelefon unter der Rufnummer 0431/901-8888 und auf www.literaturtelefon-kiel.de liest Anja Kampmann vom 15. bis 28.12.2025 zwei Szenen aus ihrem im August 2025 in den Hanser Literaturverlagen erschienenen Roman „Die Wut ist ein heller Stern“. Die Aufnahme entstand im Rahmen einer Lesung am 9.10.2025 im Literaturhaus Schleswig-Holstein.
Hamburg in den 1930er Jahren: Hedda Möller hat sich ihren Traum erkämpft und arbeitet auf der Reeperbahn in Arthurs Varieté als Artistin. Wie vielen anderen Menschen aus der Arbeiterklasse bietet das Etablissement auch Hedda Schutz und Arbeit im täglichen Überlebenskampf. Als jedoch mehr braune und schwarze Uniformen im Publikum auftauchen, werden Arthurs Spielräume enger. Heddas älterer Bruder Jaan heuert auf einem Walfänger für eine Fahrt in die Antarktis an. Und auch Hedda muss für sich und ihren kleinen Bruder Pauli nach neuen Möglichkeiten suchen. Vor der Kulisse des Hamburger Hafens, der als Tor zu Welt eine führende Rolle im erstarkenden Faschismus spielen sollte, dringt Anja Kampmann mit großer Leichtigkeit in die Tiefenschichten der Sprache vor und erzählt in „Die Wut ist ein heller Stern“ unvergleichlich atmosphärisch vom Mut einer Frau in einer Welt, die ihr keinen Platz mehr lassen will.
Anja Kampmann wurde 1983 in Hamburg geboren. Sie studierte an der Universität Hamburg und am Deutschen Literaturinstitut in Leipzig. Sie debütierte bei Hanser mit dem Gedichtband „Proben von Stein und Licht“ (Lyrik Kabinett, 2016). Ihr erster Roman „Wie hoch die Wasser steigen“ (2018), wurde vielfach übersetzt, für den Preis der Leipziger Buchmesse sowie den Deutschen Buchpreis nominiert und war Finalist für den National Book Award in den USA. Zuletzt erschien der Gedichtband „Der Hund ist immer hungrig“ (2021), der mit dem Günter Kunert Literaturpreis für Lyrik ausgezeichnet wurde. Für ihr Werk erhielt sie 2024 den Marie-Luise-Kaschnitz-Preis. 2024 war Anja Kampmann als Liliencron-Dozentin in Kiel zu Gast.
Website der Autorin: www.anjakampmann.de
Verlag: Hanser Literaturverlage
Foto: Maximilian Gödecke